Karusselle
Karusselle sind bei Kunden beliebt, das sieht man schon an der stattliche Zahl unterschiedlicher jQuery-Plugins, die es für dieses Designelement gibt. Doch alle Forschung weist nach, dass diese Karusselle relativ nutzlos sind.
Brad Frost hat sich dieses Themas in einem langen Artikel angenommen. Er verweist dabei auf Daten, die es mittlerweile in einer längerfristigen Betrachtung gibt. Demnach ist die Chance, dass irgendein Slide ausser dem ersten gesehen und auf ihn geklickt wird, sehr gering. Die Chance scheint nur dann zu steigen, wenn die Seite in Richtung News-Seite geht. Wenn also der Nutzer den Eindruck hat, dass nach dem ersten Slide etwas Interessantes kommen könnte.
Dazu muss man sagen, dass die Zahl derer, die überhaupt mit dem Karussell interagieren, verschwindend gering ist. Nur bei der Newsseite kam die Zahl derer, die auf irgendeinen der Karussell-Slides geklickt haben, nah an die 10%. Bei allen anderen Seitentypen verharrten sie unter 3% aller Besucher. Ansgesichts dieses geringen Erfolgs, ist eigentlich jede Zeitinvestition in ein Karussell herausgeschmissenes Geld.
Eine zweite Studie kommt zu leicht positiveren Ergebnissen, aber auch in ihr wird die Dominanz des ersten Slides nachgewiesen. Es scheint, wir haben es mit einem meist unauflösbaren Konflikt zwischen firmenpolitischen Erwägungen und der Usability zu tun. Denn ein Karussell hilft schliesslich dabei, viele Inhalte gleichwertig aussehen zu lassen und in der gleichen visuellen Hierarchie zu präsentieren. Dabei nehmen sie offenbar nur Platz für Inhalte weg. Ein Webdesign, das sich nicht nach firmeninternen Eitelkeiten, sondern nach dem Nutzer richtet, wird also komplett auf Karusselle verzichten.
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