Web 2.0-Kongress mit Web 0.5-Code
Nicht, daß ich nach miserablem Code suchen würde, er springt mir einfach beim täglichen Surfen ins Gesicht. Wollte ich alles berichten und kommentieren, käme ich nicht zum Arbeiten. Es würde auch allzu schnell langweilig werden. Aber so manche Seite imuss meiner Meinung nach kommentiert werden. Entweder - wie bei den Newsseiten - weil sie mit der Seite Geld verdienen und gerade eine Relaunch hingelegt haben, oder weil es thematisch paßt. Thematisch paßt ein Blick unter die Haube bei der Ankündigung eines Kongresses zum Thema "Web 2.0". In Mainz wird ein solcher Ende April stattfinden und wirbt derzeit mit einer Webseite für die recht teuren Karten (der Kongress selber kostet 1795 Euro!). Man sollte annehmen, ein Web 2.0-Kongress hätte auch eine sehr moderne Webseite. Ich würde sogar ein paar optische Javascript-Spielereien erwarten, die so mancher als AJAX mißversteht. Aber weit gefehlt. Lassen wir mal die antiquierte Optik außen vor, übersehen wir einmal die schlecht komprimierten Bilder. Schalten wir einfach mal die Bilder aus. Ups! Und was nun? Wo ist der Inhalt der Seite? Wie soll ich nun erfahren, welche wichtigen Menschen zu mir sprechen wollen? Da hilft es wenig, daß man im wesentlichen auf Layouttabellen verzichtet außer beim Klassiker: wie bekomme ich Boxen nebeneinander. Da behalf man sich unnötigerweise mit einer Tabelle, anstatt Floats zu nehmen. Und wenn eine Tabelle korrekt genutzt wird - wie bei der Programmübersicht - so werden nicht alle sinnvollen Elemente verwendet. Die in diesem Falle sehr sinnvollen Mikroformate werden leider auch nicht genutzt.
Machen wir es kurz: der Web 2.0-Kongress in Mainz hat von einer Agentur eine Seite bekommen, die man freundlich mit Web 0.5 umschreiben kann. Solche Seiten habe ich 1998/1999 auch gemacht. Aber das ist lange Vergangenheit. Die "Profis" aus Stuttgart haben so ziemlich alles falsch gemnacht, was man nur falsch machen kann. Schade.
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Rezension: Modernes Webdesign mit CSS