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F-LOG-GE

Mein neues Netbook

Anfang 2008 wurde ich stolzer Besitzer eines EeePC. Das Gerät hatte eine Auflösung von 800x600 und eine kleine SolidState Disk mit 2GB freiem Speicherplatz. Es reichte voll und ganz, um bspw. auf Barcamps oder der Webinale schnell Mails zu checken und im Web zu surfen. Dank OpenOffice konnte ich sogar Präsentationen halten und Texte schreiben. Ja ich ahbe sogar einmal damit an Technikwürze über Skype und das integrierte Mikro teilgenommen. Leider ist das Tastaturlayout bei Asus recht ungünstig für mich, ich tippte gerne eine Pfeil-, anstatt der Shift-Taste. Es entstanden "kreative" Texte. Das ist anstrengend.

Primär hatte ich den Rechner zum Lesen von PDFs, dafür ist er prima geeignet. Leider habe ich vor kurzem meinen EeePC ungewollt einer Taufe unterzogen, das Ding ist hin. Also mußte Ersatz her. Mittlerweile ist der Markt so riesig geworden, wie ich es mir Anfang letzten Jahres schon gedacht hatte. Diese kleinen Rechner sind einfach praktisch. Sie sind kein vollständiger Rechnerersatz, man muss genau wissen, was man will. Nun war also guter Rat teuer. Eine kurze Frage in die Twitter-Runde startete die Recherche, die durch diverse Netbook-Blogs vor allem durch die Kundenrezensionen bei Amazon gesteuert und bereichert wurde. Als Erstes durfte ich feststellen, daß die meisten Netbooks weder mit SolidState noch mit Linux kommen. Auch hier hat sich Microsoft mal wieder breit gemacht und einen Trend besetzt. Und alle Hersteller sind blind gefolgt, anstatt eigene Zeichen zu setzen. Zudem haben fast alle Netbooks mittlerweile eine Festplatte zwischen 80 und 160GB. Mit diesen Rechnern läßt sich nun vollkommen anders arbeiten. Ich muss aber auch andere Ansprüche daran stellen. Und für meine Zwecke ist diese große Ausstattung eigentlich unnötig.

Die meisten Netbooks kranken wie die großen Brüder Notebooks am Akku. Wer weiss, daß er nie lange ohne Strohm sein wird und auf einen leistungsfähigen Akku keinen Wert legt, der hat keine Auswahlprobleme. Wer wie ich hingegen auf die Laufzeit des Akkus schaut, hat am Ende nur die Auswahl zwischen zwei Rechnern: dem Samsung NC10 und dem Asus EeePC 1000HE. Ich entschied mich am Ende für den Samsung, wegen der Akkudauer und wegen des Tastaturlayouts. Wie ich mittlerweile weiss, ist die Tastatur absolut für längere Schreibarbeiten geeignet. Sie ähnelt einem normalen Notebooklayout mehr, als das von Asus.

Das Samsung kam mit Windows. Darauf legte ich es nicht unbedingt an, weil ich für meine Zwecke meist auch unproblematisch mit Linux auf dem EeePC voran kam. Aber es ist auf der anderen Seite ja auch nicht schlecht, die gewohnte Arbeitsumgebung dabei zu haben. Und die heißt bei mir nun mal "Windows XP". An Windows mache ich auch alle unpraktischen Unterschiede zwischen meinem EeePC und dem neuen Samsung fest.

Meinen EeePC schaltete ich das erste Mal ein, wurde nach einem Nutzernamen gefragt und konnte loslegen. Ein Notfallsystem war eingebaut und konnte mittles Hardwarereset über die Installation drübergebügelt werden. Innerhalb weniger Muinuten war ich im Netz und glücklich.

Bei Windows dauerte es länger, viel länger. Erst wurde die Installation vervollständigt, wozu ein paar Fragen gestellt wurden. Dann startete ohne große Vorwarnung eine Applikation, die einen Snapshot zur Wiederherstellung erstellte. Das dauerte mehrere Minuten. Das Tool informierte mich in kryptischen und missverständlichen Worten. Kaum in Windows angelangt nervte mich die als Testversion vorinstallierte McAffee Suite. Das Einloggen in mein WLAN funktionierte nicht beim ersten Versuch. Danach fiel mir auf, daß meine Tastatur eine leichte Meise hatte. Tippte ich auf "J" kam eine "1", bei "K" eine "2". Diese Ziffern waren mittels der "Fn"-Taste erreichbar. Ich sah mich schon den Rechner an Amazon zurückschicken.

Glücklicherweise hatte ich noch einen USB-Stick mit der Ubuntu-Variante "EasyPeasy" zur Hand und startete damit den Rechner neu. Alles lief bestens, keine Tastaturprobleme. Also recherchierte ich im Netz und fand diverse Berichte des gleichen Problems. Des Rätsels Lösung war eine falsche Bios-Konfiguration, die sich leicht beheben ließ.

Und da ich kein Linux, sondern Windows auf dem Rechner habe, mußte ich mir danach erstmal alle wichtige Software herunterladen und installieren. Angefangen von einem richtigen Browser (Firefox3 und Chrome portable) über ein Mailprogramm (Thunderbird) bis zu OpenOffice. Nicht zu vergessen XP-AntiSpy, damit XP die größten Unarten ausgetrieben werden. Der Arbeitsaufwand ist initial also wesentlich größer bei Windows, als bei Linux. Das gibt sich dann aber mit der Zeit, weil man nicht dauernd nach Softwarealternativen suchen muss. Es gibt leider unter Linux keinen RSS-Reader, den man mit Newsgator synchronisieren kann. Unter Windows muss ich nicht lange suchen.

Der Rechner macht viel mehr Spaß, als mein alter EeePC, er hat aber auch einen anderen Charakter. Das Bild ist brillant, es macht auch mehr Spaß, mit 1024x600 zu arbeiten und die Tastatur ist super. Dank der großen Festplatte und der guten Tastatur werde ich den Rechner wohl zukünftig ernsthafter und regelmäßiger nutzen, als dies noch mit meinem ersten Gerät der Fall war. Ich frage mich übrigens, ob die Produktmanager ihre Produkte auch mal selber ernsthaft testen. Die Lack-Optik ist ja ganz nett, aber man sieht jeden Fingerabdruck. Das ist nicht attraktiv. Asus macht es in meinen Augen beim EeePC richtig. Das Material ist nicht so cool, aber stabil und funktional. Naja, man kann halt nicht alles haben.

Dies ist ein Archiv meines alten Weblogs, das von Oktober 2006 bis Dezember 2022 als Wordpress-Instanz existierte.