Kategorie: Webstandards allgemein

Aktualisierte Einführung in XHTML und CSS

Michael Jendryschik hat vor vielen Jahren eine „Einführung in XHTML, CSS und Webdesign“ im Netz veröffentlicht, die es mittlerweile in zweiter Auflage auch als Buch gibt. Nach einem halben Jahr intensiver Arbeit hat er nun nicht nur seiner Seite ein frischeres Layout verpaßt, er hat auch die aktuellen Buchinhalte ins Web gestellt.

Der große Arbeitsaufwand hat sich für all diejenigen gelohnt, die ungerne Bücher lesen oder gute Quellen auch online zur Verfügung haben wollen. Leider hat Michael nicht auch noch eine Referenz zu bieten, ansonsten könnte man komplett auf SELFHTML verzichten, deren inhaltliche Modernisierung schon seit Jahren auf sich warten läßt.

Für Anfänger und Fortgeschrittene ist Michaels Einführung in meinen Augen im deutschsprachigen Netz ohne ernsthafte Konkurrenz, denn sie ist auf einem aktuellen Stand und gut geschrieben. Es ist gut, daß Michael sich auf die wesentlichen Themen konzentriert hat und nicht auch noch Javascript, Mikroformate oder HTML5 anspricht. Es handelt sich um eine Einführung, weiterführende Themen versteht man nach ihr besser.

Ignoranz der Mächtigen

Die Twitterkampagne gegen die Verwendung von Word in Outlook 2010 hat zumindest einen Erfolg gehabt: Microsoft hat sie mitbekommen und die Bedenken wahrgenommen. Allerdings wurden die Bedenken wohl nicht verstanden. Die Antwort von Microsoft ist enttäuschend, war aber kaum anders zu erwarten. Ich freue mich allerdings über die riesige Kommentarzahl. Fast ausnahmslos prügeln die Kommentatoren auf Microsoft ein. Danke, Leute. Man kann es Microsoft nicht oft genug sagen, daß das Web ein offener Raum ist, der nicht von einer Firma eingenommen wird. Es mag bei Microsoft gute Leute geben, die in diese Richtung denken. Ja, man hat sogar eine eigene Kampagne diesbezüglich ins Leben gerufen. Doch ich kann dieser Kampagne wenig Positives abgewinnen, wenn ich solche dummen Argumente wie die vom Outlook-Team lesen muss. Ich bin mittlerweile nicht mehr überzeugt davon, daß Microsoft ein offenes Web anstrebe und als selbstverständlich ansehe, wie mir immer wieder versichert wird.

Formulare und das Web 2.0

„Formulare sind kein Datenbank-Prozess. Sie sind der Anfang eines Gesprächs.“

Diese schlaue These steht am Beginn der Präsentation „Mitmachbarrieren im Web 2.0“ von Timo Wirth. Timo ist „Teamleiter Frontend“ bei Aperto und hat einen informativen und klugen Vortrag zu Formularen gehalten. Ich bin erst heute dazu gekommen, die Präsentation durchzuschauen. Sie ist sehr empfehlenswert. Es fehlt nur noch eine Tonaufzeichnung des Vortrags.

Wird Microsoft jemals lernen?

Ich habe mich schon diverse Male darüber aufgeregt, daß Microsoft offenbar glaubt, das Internet sei nur Teil des eigenen Produktportfolios und nicht ein eigenständiges Medium. Das IE-Team scheint dahingehend ein paar Lernprozesse durchgemacht zu haben, das MS-Marketing eher nicht.

Besonders schlimm wird es aber offenbar im Bereich Office, dort speziell bei Outlook. HTML-E-Mails sind ja schon ein Unding an sich. Bei Nicht-Profis (also den allermeisten Nutzern) erfreuen sie sich hingegen großer Beliebtheit. Wer allerdings schonmal versucht hat, einen optisch ansprechenden HTML-Newsletter zu erstellen, der in allen beliebigen Clients gleich gut dargestellt wird, der wird mir beipflichten, daß es weniges gibt, das schlimmer wäre.
Weiterlesen

Zweite Ausgabe des Webstandardsmagazins

Anfang diesen Jahres erblickte das „Webstandards-Magazin“ das Licht der Welt. Ein mutiger Schritt der dahinter stehenden Agentur, angesichts des sich sonst abzeichnenden Zeitschriftensterbens.

Zwar war ich in der ersten Ausgabe mit einem Artikel vertreten, hatte aber beruflich und privat bedingt viel zu wenig Zeit, regelmäßig zu bloggen. Leider verpaßte ich es deshalb auch, die neue Zeitschrift gebührend anzukündigen. Die zweite Ausgabe soll deshalb nicht unerwähnt bleiben.

Diese Woche (26.6.) erscheint im Bahnhofsbuchhandel die zweite Ausgabe und auch diese verspricht wieder eine interessante Lektüre zu werden. Die Spannbreite ist auch diesmal wieder groß. Sie reicht von einem Artikel von Manuela Hoffmann, über die Entstehung des Webkrauts-Logos bis zur „Zukunft von Flash“ von Christian Pfeil. David Maciejewski schreibt über „Webentwicklung und Browserstests am Mac“, Simon Dittlmann hingegen widmet sich der Microsoft Formate „XAML und MXML“. Virales Design, 5-Sekunden Tests für Websites, jQuery, Design Patterns sowie die Google-Maps API sind weitere interessante Themen.

Ich habe den Eindruck, die zweite Ausgabe wird inhaltlich tiefer gehen. Das finde ich klasse. Die thematische Bandbreite des Magazins ist groß. Manche Autoren sind mir (und Euch?) durch die Webkrauts bekannt. Einige Autoren sagen mir persönlich aber auch gar nichts. Ich bin sehr gespannt.

Und wer sich die Wartezeit ein wenig verkürzen möchte, der kann sich bis zum 26. Juni ja noch die erste Ausgabe kaufen. Auch die lohnt sich.

Auch mal NEIN sagen

Eric Eggert plädiert dafür, als Webentwickler dem Kunden gegenüber ehrlich zu sein und auch mal „NEIN“ zu sagen, wenn man nicht hinter der Umsetzung einer Webseite steht. Man solle Aufträge ablhenen oder beenden, wenn man nicht hinter ihnen stünde. Der Beitrag ist lesens- und bedenkenswert. Übrigens sind auch die Kommentare lesenswert. Ich sehe es wie manche Kommentatoren, daß Erics Einschätzung eher für Selbständige gilt, als für Angestellte in Agenturen.

Eric hat recht, daß man als Selbständiger einen gewissen Mut aufbringen muss, einen Auftrag auch mal abzulehnen. Aber es wird nicht nur dem eigenen Seelenfrieden, sondern auch dem eigenen Profil gut tun. Es macht ein gutes Bild nach aussen, wenn man in seiner Referenzliste qualitativ gute Projekte vorzeigen kann und nicht nach aussen zeigt, daß man prinzipiell jedes Projekt macht. Im Grunde sollte eine konsequente Haltung auch die dazu passenden Projekte nach sich ziehen.

Gute Seiten, schlechte Seiten

Auf der Webinale 2009 hielt ich mit Tomas Caspers zusammen einen Vortrag mit dem Titel „Gute Seiten, schlechte Seiten“. Wir identifizierten darin immer wieder gesehene Fehler auf Webseiten, die 2009 nicht mehr vorkommen sollten. Wir lobten aber auch ein paar gute Umsetzungen, die es glücklicherweise auch gibt. Da Tomas und ich frei vortragen und Textwüsten auf Folien nicht mögen, bestechen die folgenden Folien mit der weitestgehenden Abwesenheit von Text. Für manche Screenshots sollte in den Fullscreenmodus geschaltet werden.

Ich hoffe, ich finde in den nächsten Wochen Zeit, die Inhalte unseres Vortrages textlich in eine Serie zu fassen. Ich denke, es lohnt sich. Bis dahin aber sind die meisten Screenshots selbsterklärend. Ausser vielleicht die Vorstellung: ich hatte auf dem ersten Kölner Barcamp Tomas und mich als „Aldorf und Stadler der deutschen Webstandards-Bewegung“ betitelt. Das hat ihm so gut gefallen, daß er es unbedingt in der Präsi dabei haben wollte. Hoffentlich bekommen wir jetzt keinen rechtlichen Ärger 🙂

Einführung in WAI-ARIA auf Deutsch

Webkraut Stefan Walter hat dankenswerterweise Gez Lemons „Einführung WAI-ARIA“ ins Deutsche übesetzt.
WAI-ARIA ist eine neue Technik, die es assistiven Technologien ermöglichen soll, AJAX-Anwendungen bzw. Oberflächen-Widgets generell zu nutzen. Denn einem Screenreader ist nicht klar, daß die Liste, die er da serviert bekommt, in Wahrheit die Funktion einer Navigation, vielleicht sogar einer Klappnavigation erfüllen soll. HTML ist semantisch nicht besonders differenziert, unsere heutigen Ansprüche lassen sich damit nicht komplett abdecken. WAI-ARIA weist einen Weg aus diesem Dilemma.

Den Teufelskreis brechen

Seit Monaten läuft – immer wieder in Schüben – die Diskussion über den weiteren Umgang mit dem IE6 durch zahlreiche Blogs. Die Diskussion ist nicht neu, aber sie gewinnt immer mehr an Bedeutung, je länger die Zeit fortschreitet. Wir diskutieren über die Behandlung eines Browsers aus 2001, der noch vor den Anschlägen von New York auf die Welt kam. Wir tun dies angesichts der Tatsache, daß der IE8 vor der Tür steht. Wir tun dies aber auch angesichts der Tatsache, daß der IE6 einfach nicht „sterben“ will.
Weiterlesen