Kategorie: Rezensionen

Buchempfehlung: Der erfolgreiche Webdesigner

Seit ein paar Tagen ist das erste Buch von Nils Pooker auf dem Markt: „Der erfolgreiche Webdesigner: Kundenkommunikation, Projektmanagement, Web-Techniken, Marketing„.

Ich hatte die Freude, es als fachlicher Lektor betreuen zu dürfen. In der Vergangenheit habe ich mich immer mit Rezensionen der von mir betreuten Bücher zurückgehalten. Diese Regel werde ich auch jetzt nicht brechen. Nichtsdestotrotz kann ich sagen, daß ich stolz bin, an diesem Buch mitgewirkt zu haben und sicherlich einige Impulse habe geben können. Es ist thematisch ein Sonderfall. Und inhaltlich war es immer ein Vergnügen, dieses Buch zu lesen. Ich kann mich voll und ganz der Amazon-Rezension von Michael Jendryschik anschließen.

Anstelle einer Rezension gebe ich hier das Vorwort wieder, das ich schreiben durfte:

„Das Internet ist ein sehr neues Medium, das sich in seinen Anfangstagen rasend schnell entwickelt hat. Geburtshelfer dieses Mediums waren naturgemäß samt und sonders Quereinsteiger. Sie entwickelten in recht kurzer Zeit nicht nur ein Medium, sondern auch eine eigene Kultur, eine eigene Arbeitsweise. Währenddessen fehlte meist die Zeit zur ruhigen Selbstreflektion. Viele Webworker arbeiten nicht als Angestellte, sondern als Selbständige und haben deshalb ein sehr breites Betätigungsfeld. Aber auch diesen Menschen fehlt oft eine ebenso umfassende Ausbildung.

Umso besser ist es, wenn Webworker andere Kollegen an ihrem Erfahrungsschatz teilhaben lassen. Nicht nur die pure Wissensvermittlung über Webtechniken ist da gefragt. Projekte und Kunden wollen gemanagt werden, das geht nicht von selbst. Nils Pooker hat mit diesem Buch den Versuch gemacht, sein Wissen über Kundenbeziehung und Projektmanagement möglichst kompakt und verständlich weiterzugeben. Es ist ihm mit Bravour gelungen.

Niemals zuvor hatte ich so viel Spaß bei der Begutachtung eines Buchmanuskriptes. Nils versteht es meisterhaft, sein Wissen unterhaltsam und kompakt zusammenzufassen. Sie werden bei der Lektüre immer wieder über ironische, manchmal sarkastische Bemerkungen stolpern. Das ist ungewöhnlich für ein Computerbuch. Leider. Denn so macht es richtig Spaß, den manchmal trockenen Stoff zu lesen. Aber ich finde diese Schreibweise erfrischend. Und da wir es in unserem Beruf immer mit Menschen zu tun haben, ist es klar, wir wir auch mit ihren Fehlern und Macken konfrontiert werden. Eine Prise Humor hilft dabei, die schlimmsten Projektphasen zu überstehen.“

Empfehlenswerte Bücher zu Weihnachten – Teil 2

In meiner ersten Empfehlungsliste war mein Fokus eindeutig auf CSS gerichtet. Das ändert sich in meiner zweiten Empfehlungsliste, die komplett Bücher enthält, die ich noch nicht rezensiert habe. Aber ich habe sie gelesen.

Beginning JavaScript with Dom Scripting and Ajax

Chris Heilmann hat mit „Beginning JavaScript with Dom Scripting and Ajax“ ein tolles Buch vorgelegt, das in modernes Javascript einführt. Es beschreibt nicht einfach nur die Sprache, sondern setzt sich auch mit deren sinnvoller Verwendung auseinander, mit Codingstil. Man lernt unaufdringliches Javascript und viele Aspekte des DOM-Scripting. Ich kenne kein Buch, das besser in Javascript einführt und den Pfad zu moderner Webentwicklung legt. Es ist traurig, daß es dieses Buch nicht auf deutsch gibt. Unter den deutschsprachigen Büchern gibt es zuviele, die schon in der x-ten Auflage existieren und deren Ansatz sich seit Netscape 4 nicht grundlegend verändert hat. Nicht so bei Christian Heilmann. In diesem Buch lernt man Javascript wie es sein sollte, nicht wie es der Autor vor 10 Jahren gelernt hat.

Das Buch führt in die wichtigen Bestandteile der Sprache ein, erklärt das DOM und warum wir uns vom alten DHTML wegbewegt haben. Navigationen und Formulare werden genauso erklärt, wie Datenvalidierung und dier Erstellung einer Galerie. Abgeschlossen wird das Buch mit einem Exkurs in ins Debugging. Die Kurzeinführungen in jQuery und die YUI hingegen sind zu vernachlässigen. Erstens sind sie zu kurz und zweitens mittlerweile veraltet.

Auf der Begleitseite zum Buch ist ein Beispielkapitel verlinkt. Schaut mal in das Buch rein. Ich kann es jedem an Javascript Interessierten nur wärmstens ans Herz legen.

Dom Scripting

Jeremy Keith führt in „DOM Scripting“ weniger in Javascript generell, als in den Umgang mit dem DOM mittels Javascript ein. Er tut dies didaktisch sehr behutsam und holt seine Leser fast bei Null ab. Auch hier bekommt man einen Crashkurs in die Sprache Javascript. Jeremy taucht dann aber sofort in die Praxis ein. Auch er entwickelt eine Bildergalerie, die er später dann überarbeitet. Das ist ein interessanter Vorgang. Zeigt er doch, daß es mehrere Wege zum Ziel gibt und wie man Optimierungsmöglichkeiten findet.

Auch Jeremy Keith zeigt uns Best Practices und guten Code. Dieses Buch ist nicht so umfassend, wie das eben vorgestellte von Chris Heilmann. Aber auch „DOM Scripting“ führt prima in modernes Javascript ein und bereitet den Weg zu besseren Webseiten.

Bücher über jQuery

Wenn man dann genügend über DOM Scripting und modernes Javascript gelernt hat, stellt man fest, daß Javscript mindestens genauso mies in Browsern implementiert ist, wie CSS. Nicht nur bei AJAX-Calls muss man mehrere Wege gehen. Ich finde es deshalb sehr hilfreich, daß es mittlerweile einige Javascript-Bibliotheken gibt, die die Unterschiede zwischen den Browsern einebnen. Mein persönlicher Favorit ist jQuery. Hierzu gibt es derzeit drei Bücher, von denen eines eine gedruckte Referenz ist, die mittlerweile als veraltet gelten muss.

Insbesondere für Einsteiger in die Materie, aber auch für schon Fortgeschrittene, empfehle ich „Learning jQuery„. „jQuery in Action“ hingegen hat den Vorteil, daß darin schon die aktuelle 1.2er Version besprochen wird. Ich finde aber, daß es sich erstens nicht so gut liest und zweitens auch mehr für Fortgeschrittene geschrieben wurde.

Beide Bücher führen in alle Aspekte der Entwicklung mit jQuery ein, erklären die grundlegende Syntax. Es geht um Eventhandling, Effekte und AJAX genauso, wie um Formularvalidierung oder dei Entwicklung von Plugins. Es gibt in beiden Büchern massenhaft Beispiel, die auch immer heruntergeladen werden können. Gerade die Beispiele sind aber auch der Schwachpunkt beider Bücher. Denn was nützt mir die Erklärung von AJAX, wenn sie nie praxisnah mit einem Datenbankzugriff via PHP von statten geht? Trotzdem finde ich beide Bücher sehr informativ. Sollte ich mich zwischen beiden entscheiden, würde ich „Learning jQuery“ vorziehen. Es deckt in meinen Augen den breitesten Bereich ab. Ich möchte beide Bücher nicht missen.

Leider gibt es derzeit kein jQuery-Buch auf Deutsch. Es wird auch sicherlich noch dauern, bis eines erscheint. Ich bin gespannt, ob es dann eine ähnliche Qualität aufweist, wie die beiden oben vorgestellten.

Modernes Webdesign

Manuela Hoffmann hat mit ihrem zweiten Buch einen inhaltlichen Volltreffer gelandet. Ich habe es bislang nie rezensiert, weil ich der betreuende Fachlektor war und ich mich in solche Fällen immer als Partei sehe. (Ich sollte diese Einstellung überdenken.) Manuela hat nichts weniger vor, als interessierten Grafikern die Grundlagen der Webentwicklung zu vermitteln. Sie tut dies auch mit einem Einblick in die Umsetzung eines Layouts.

Auf über 350 wunderschön layouteten Seiten werden die Grundlagen der Gestaltung besprochen, über Typographie und Farbe genauso nachgedacht, wie über einen optimalen Workflow und die Nutzung von Tools. Am Ende wird ein Beispiellayout erstellt und in Form eines WordPress-Blogs umgesetzt. In meinen Augen ist dieses Buch eine echte Empfehlung für alle Grafiker.

Rezension: Fortgeschrittene CSS-Techniken

Die Zahl der CSS-Bücher wird immer größer. insbesondere der Galileo-Verlag ist hierbei fleissig. Und glücklicherweise gibt es immer mehr Bücher, die für Fortgeschrittene und sogar Profis geeignet sind. Seit kurzem gibt es bei Galileo ein Buch, das ich ohne Übertreibung als „Pflichtlektüre für Profis“ bezeichnen möchte: „Fortgeschrittene CSS-Techniken
“ von Ingo Chao und Corina Rudel.

Die beiden Autoren steigen in ihrem Buch sehr viel tiefer in die Funktionsweise von CSS ein, als jedes andere Buch, das ich kenne. Hier wird nicht nur erklärt, wie man Floatet. Es wird auch der Eigenart der Floats und deren Interpretation in den Browsern auf den Grund gegangen. Alle möglichen und unmöglichen Aspekte werden beleuchtet.

Das Buch gliedert sich in drei Abschnitte: Erst werden grundlegende CSS-Prinzipien erläutert. Dann geht es über „Inkonsistenzen in Browsern und die Grundlagen des Debuggings“. Abgeschlossen wird das Buch mit einer beispielhaften Umsetzung eines komplexen Layouts.

Das Buch ist anspruchsvoll geschrieben. Das Inhaltsverzeichnis kann den Eindruck erwecken, es ginge um einen Haufen einfacher, banaler Dinge. Die Autoren blicken aber hinter die Fassade und versuchen den Dingen auf den Grund zu gehen. Das macht das Buch für Profis so wertvoll. Man beginnt zu begreifen, warum manche Dinge so funktionieren, wie sie es tun.

Das Buch eignet sich zum Nachschlagen, sehr viel mehr aber für die ruhige Lektüre über Probleme, die man schon immer mal durchdrungen haben wollte. Hierbei sollte man auch jegliche auf der Seite angebotene Information aufnehmen. Galileo liebt es, mit der Marginalspalte zu arbeiten. Das hat dann zum Ergebnis, daß viele wichtige Infos in eben dieser Spalte landen. Wahrscheinlich, weil es das Layout erfordert (kenne ich das nicht irgendwoher?).

Es gibt wenige Bücher, deren Inhalte man nicht relativ problemlos auch im Netz recherchieren kann. Dies ist ein solches Buch. Ich empfehle es jedem Profi und ambitionierten Fortgeschrittenen dringend.

Rezension: Millenium Trilogie

Meine bisherigen Versuche, skandinavische Krimis oder Thriller zu lesen, waren bislang ein Reinfall. Mankell habe ich gelangweilt nach 40 Seiten weggelegt und ein Buch von Sjöwall/Wahlöö habe ich nur ertragen, weil es so kurz war. Ich war also zuerst wenig begeistert, als ich den ersten Band der Millenium-Trilogie von Stieg Larsson – Verblendung – geschenkt bekam. Ich wurde schnell eines besseren belehrt. Ich habe selten ein Buch – genauer gesagt drei Bücher – so verschlungen.
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Rezension: Subversion

Jahrelang habe ich beruflich keine Verwendung für eine Versionsverwaltung gehabt. Entweder waren die Projekte zu klein oder das CMS war ein abgeschotteter Bereich, für den eine separate Entwicklung mit Versionsverwaltung keinen Nutzen gebracht hätte. Letztes Jahr konnte ich dann die Vorteile einer Versionsverwaltung endlich mal spüren und nutzte ganz fleissig mit den Kollegen Subversion. In meiner aktuellen Praxis nutze ich Subversion wo ich nur kann.

Ich bin also in diesem Falle ein schlichter Anwender, der weder einen Subversion Server administriert, noch installiert, noch auf der Kommandozeile mit ihm kommuniziert. Und damit bin ich leider nicht die Zielgruppe des Buches von Fank Budszuhns Buch „Subversion“ bei Galileo. Budszuhn schreibt sehr klar und kompakt über die Versionsverwaltung „Subversion“. Er erklärt sehr klar das dahinterliegende Konzept und beschreibt die Nutzung von Subversion. Er konzentriert sich dabei auf die Nutzung per Kommonadozeile. TortoiseSVN oder die Eclipse-Plugin Subclipse und Subversive werden nur sehr kurz erwähnt. Schade, denn damit geht ein großer Teil der Nutzer diesem vorzüglichen Buch wahrscheinlich flöten.

Empfehlenswert ist dieses Buch auf alle Fälle für Administratoren. Alle anderen können einen Nutzen sicherlich schon aus den Anfangskapiteln über das Arbeitskonzept von Subversion und den empfohlenen Entwicklungsprozess ziehen. Und auch wenn man die Kommandozeile nicht nutzt geben die einzelnen Befehlserklärungen einen guten Einblick in die Mächtigkeit der Software „Subversion“. Das Buch ist sicherlich nicht optimal für Endanwender wie mich, aber auf alle Fälle einen genaueren Blick wert.