Peter Müller hat wieder ein neues Werk für Einsteiger in Frontend-Techniken veröffentlicht. Der Schöpfer der „Little Boxes“ schreibt in „Einstieg in HTML und CSS“ im Rheinwerk-Verlag in gewohnt lockerer Manier über HTML und CSS, also die Basis jeder guten Webseite. JavaScript wird ausgespart.

Das Buch richtet sich an Anfänger. Die bekommen erst einen groben Überblick über die Eigenarten der beiden Sprachen. Danach werden die wichtigsten HTML-Elemente beschrieben. Der Überblick ist dabei bewusst nicht umfassend, da der Rahmen nicht unnötig gedehnt werden soll. Deshalb fehlen auch alle HTML5-APIs, die nicht einmal erwähnt werden. Das ist sehr vernünftig.

Auch bei CSS werden im wesentlichen nur die wichtigsten Basics wie Kaskade, Spezifität, Einheiten oder das Box-Modell erläutert. Dazu natürlich alle Layout-Techniken. Animationen oder Filter hingegen fehlen vollständig. Dafür gibt es neben Floats auch eine kompakte und sehr verständliche Einführung in Flexbox und CSS-Grids.

Die inhaltliche Mischung und der Aufbau überzeugen mich. Das Buch ist wie alle Bücher von Peter eine hundertprozentige Empfehlung. Es bietet eine solide Grundlage, ist didaktisch sehr gut aufgebaut. Peter konzentriert sich auf moderne Techniken. Doch dabei kommt mir zu kurz, dass es kleine und mittelgroße Untiefen bei der Verwendung von Flexbox und CSS-Grids gibt. Speziell bei CSS-Grids ist nicht alles für den IE 11 konvertierbar. Leider thematisiert Peter diesen Aspekt überhaupt nicht. Es mag sein, dass wir in drei Jahren über den IE 11 nicht mehr reden werden. Aber bis dahin wären Informationen in diesem Buch sehr sinnvoll.

Mir fehlt generell die Darstellung von Progressive Enhancement und eine Beschreibung, wie man Webseiten debuggen kann. Das sind meine wichtigsten Wünsche für eine zweite Auflage. Ich finde auch, dass ein wichtiger Teil der Frontendentwicklung die Beschäftigung mit Browsereigenheiten ist. Auch und gerade Anfänger sollten darauf vorbereitet werden, dass manche Techniken von manchen Browsern nicht oder nur teilweise verstanden werden.

Ich habe den Eindruck gehabt, dass Peter nicht mehr so locker und humorvoll schreibt, wie er es früher tat. Die Verständlichkeit seines Textes und Exaktheit seiner Beschreibungen haben aber nicht nachgelassen.

Das Buch ist wie immer eine Empfehlung und sollte vor allem bei keinem Frontend-Azubi fehlen.