Ich bin ein großer Krimi-Fan. Ich stehe dabei mehr auf die Krimis, in denen es Rätsel zu lösen gibt, als auf die, in denen möglichst große und brutale Schlachtplatten angerichtet werden. Eine der faszinierendsten Figuren finde ich dabei Sherlock Holmes.

Mittlerweile gibt es ja unzählige Neuinterpretationen, sogar Fortschreibungen. Die Fernsehserien Elementary und Sherlock sind in ihrer Unterschiedlichkeit sehr unterhaltsam. Wobei Sherlock mehr ein Genuss ist, Elementary mehr ein Hoffnungsschimmer in der sonstigen amerikanischen Einheitssosse. Die Filme von Guy Ritchie hingegen sind tolles Popcorn-Kino, haben aber mit Holmes recht wenig zu tun.

Vor lauter Neu-Adapionen sollten wir das Orginial nicht vergessen. Ich lese sehr gerne per Kindle, deshalb habe ich mir vom Null Papier Verlag für schlappe 99 Cent alle Romane und Kurzgeschichten von Sherlock Holmes in einer handlichen Zusammenstellung gekauft (Affility-Link zu Amazon). Enthalten sind auch viele Zeichnungen.

Wer die Originale lesen, aber nicht bei Amazon kaufen möchte, kann auch von einem privaten Projekt von Ian Devlin profitieren. Ian hat den ersten Roman und einige Kurzgeschichten in HTML umgesetzt, wohl auch um die Anwendung von semantischem HTML zu demonstrieren.

Besonders empfehlenswert finde ich die relativ frische Comic-Umsetzung der vier Romane. Ich habe sie mir schon vor Jahren im englischen Original gekauft. Leider sind diese vier Comics nur noch zu absurden Preisen bei Amazon erhältlich, auch im britischen Shop. Aber vielleicht kann ja ein gut sortierter Comicladen weiterhelfen.

Die deutschen Übersetzungen kommen jetzt so langsam auf den Markt, beginnend mit „Eine Studie in Scharlachrot“ (Affility-Link zu Amazon), dem ersten Holmes-Roman. Sie sind textlich und inhaltliche eine brillante Umsetzung. Die Zeichnungen sind pointiert, zurückhaltend und transportieren eine interessante Stimmung. Wenn ich es auf Amazon richtig sehe, ist die Veröffentlichung bis 2018 gestreckt. Der Piredda-Verlag ist schliesslich nur ein kleiner Verlag.