Heute vor 20 Jahren veröffentlichte Stefan Münz die SELFHTML-Dokumentation zu Frontendtechniken. Es waren die wilden Anfangszeiten des Web. Es gab wenige informationen zu HTML, CSS und JavaScript. Stefans Dokumentation war in Windeseile ein ganz wichtiger Standard für alle Wissbegierigen. Stefan gebührt Dank für die initiale Idee und die große Arbeit, die er in sein Projekt steckte. Dank gebührt auch denjenigen, die sein Projekt seit einiger Zeit weiterführen.

Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich zu Beginn meiner Arbeit als Frontendentwickler hauptsächlich dank SELFHTML, Dr. Web und dem amerikanischen Webmonkey lernte. Doch irgendwann waren alle drei Projekte eingestellt, uninteressant oder inhaltlich abgehängt. Die Frontendtechniken entwickeln sich schnell weiter. Die Sicht auf die Dinge hat sich verändert. Und im Gegensatz zur Anfangszeit von vor 20 Jahren haben wir es mit einer großen Zahl an Browsern zu tun, die unterschiedliche Features (nicht) haben.

Vor allem in der Anfangszeit war SELFHTML ein unverzichtbares Nachschlagewerk, das ich auch mehrfach ausdruckte. Doch mit dem Siegeszug der tabellenfreien Layouts sank der Stern von SELFHTML. Die Wucht der Webstandards-Bewegung zog die deutschsprachige Dokumentation über Webstandards in Mitleidenschaft.

Möglicherweise durch interne Querelen, möglicherweise durch den schnellen Anpassungsdruck. Ich weiss es nicht. Über Jahre wurde die Dokumentation nicht gepflegt. Sie entfernte sich so von der Realität und bildete nicht mehr Best Practise ab. Jahrelang habe ich vor dem Gebrauch von SELFHTML gewarnt.

Doch mittlerweile hat sich die Lage gebessert. Das SELFHTML-Wiki ist der neue Anlaufpunkt einer von Grund auf überarbeiteten und aktualisierten Dokumentation. Da es ein Wiki ist, kann jeder Interessierte seinen Beitrag zur Erweiterung und Pflege leisten.

Mittlerweile schaue ich wieder gerne bei SELFHTML vorbei. Meine primäre Informationsquelle ist sie aber nicht mehr. Da lasse ich nichts über MDN kommen, das ich meist aus devdocs heraus nutze.