Deutsches Buch zu Magento

Magento ist der neue Stern am e-commerce-Himmel. Ich war an der Entwicklung zweier Seiten auf Basis von Magento beteiligt. Die letzte war „MyGoodShop„.

Das System ist kniffelig, hat eine extrem überladene Verzeichnisstruktur dank des zu Grunde liegenden Zend-Frameworks. Wenn man nicht einfach ein Standardtemplate nehmen und ein wenig mit CSS verändern möchte, kann man sich in den Codes schnell verlieren. Der Umgang mit dem System ist nicht einfach und intuitiv, wenn man individuelle Wünsche hegt.

Nichtsdestotrotz ist es ein vielversprechendes System, mit dem man sich ruhig mal beschäftigen kann. Hilfreich für den Anfang kann dabei das jetzt ganz frisch bei Galileo erschienene Buch „Webshops mit Magento“ von Alexander Steireif und Rouven Rieker sein.

Das Inhaltsverzeichnis (im Beispiel-PDF) macht allerdings den Eindruck, daß es für die schnelle Einrichtung und den schnellen Shop geeignet ist. Es scheint sich mehr an Betreiber, als an Entwickler zu richten.

In die Entwickler-Richtung scheint hingegen das englischsprachige Buch „PHP]Architect’s Guide to E-Commerce Programming with Magento“ zu gehen. Ich bin gespannt, welche Zielgruppe das demnächst bei O’Reilly erscheinende „Online-Shops mit Magento“ haben wird.

Wer an dem Galileo-Buch Interesse hat, kann an einem Gewinnspiel teilnehmen und zudem noch im Weblog der Autoren stöbern.

5 Kommentare

  1. Das hat mal rein garnichts mit dem Zend Framework zu tun das die Verzeichnisstruktur überladen ist.
    Zumal das total egal ist solange es sich um eine ordentlich designte Applikationsarchitektur handelt.
    Nervig sind eher typische Fehler im Frontend, wie eingebettetes JavaScript in Templates. Zu wenig Semantik. Inkonsequente Trennung von Code und Dokument die bei Magento stören.
    Dazu kommen dann eher noch ein etwas übertreibenes Modulsystem das seines Zeichens leider auch auf zu viel XML setzt, was schöner zu lösen gewesen wäre.
    Einige Schnitzer im code wären auch noch zu beklagen. Aber eine komplexe Verzeichnisstruktur stört da eher am Anfang und ist für Enterprise Systeme durchaus normal da diese auf Flexibilität ausgelegt sind.
    Und nochmal, es hat nix mit dem Zend Framework zu tun wie es da organisiert ist.

  2. Jens Grochtdreis

    29. April 2009 um 16:10 Uhr

    Da habe ich wohl den Nerv eines Zend-Fans getroffen. Ich kann es zwar auf den Tod nicht leiden, wenn jemand kommentiert, aber nicht seinen Namen angeben will, aber ich lasse diesen Kommentar mal stehen, weil er inhaltlich korrekt ist. Die Kritikpunkte sind auch meine wesentlichen Kritikpunkte an Magento. Ich habe nur leider überhaupt keine Vergleiche, weiss also nicht, ob bspw. xt:commerce besser in Sachen Frontend-Code ist.

    Mich hat extrem die enge Verzahnung des Systems mit Prototype gestört. Zum einen kann man den Shop ohne JS nicht nutzen, zum anderen beschränkt es die Möglichkeiten der Anpassung.

  3. Als Ergänzung:

    Nicht empfehlenswert ist das Buch „Magento kompakt“ von Holger Reibold. Das Buch ermöglicht Shopbetreibern einen Überblick über die Funktionalitäten ohne Einblick in Hintergründe und Zusammenhänge. Zu oberflächlich und mit falscher Zielsetzung für Entwickler.

  4. Bei meinem letzten Projekt fand ich es recht kompliziert den Überblick zu behalten.
    Woher kommt der Kram jetzt? Aus dem Template, den diversen XML-Dateien, den Modulen oder aus einer Kombination von allem? Da half auch das einschalten der Block-Tipps oft nicht weiter. Arg.
    Eine Trennung von Core-Programm-Code, Frontend-Code und Inhalt stelle ich mir auf jeden Fall anders vor.
    xt-commerce ist sicher auch nicht die beste Wahl, aber bevor ich noch mal einem Projekt mit Magento zustimme, schaue ich mir andere Alternativen noch mal genauer an.
    Im Nachherein kann ich die Lobhudelei der letzten zwei Jahre in allen möglichen Magazinen und Blogs nicht nachvollziehen.

    p.s.
    dem Kommentar von Dorothea stimme ich zu

  5. Ich habe leider sehr negative Erfahrungen mit Magento gesammelt, obwohl doch eigentlich „nur“ die Templates angepasst werden sollten…

    Wenn Programmierer konsequent MVC ignorieren und munter in den Templates auf speziell angepasste Core Funktionen zugreifen, um die Funktionalität ihres Vorzeige-Templates (demo.magentocommerce.com) gewährleisten zu können, bleibt mir einfach die Spucke weg.

    Die Funktion ‚addLink‘ in der Klasse ‚Mage_Page_Block_Template_Links‘ und die daraus resultierende Vergewaltigung von XML als wrapper für den PHP Funktionsaufruf in den Template- bzw. Layout-Dateien hat mich schwer beeindruckt und hinterließ auch im Forum deutlich ihre Spuren.

    Ich kann nur folgende Links zur Literatur empfehlen

    http://www.nickbartlett.com/wordpress/magento-is-difficult-to-modify-and-customize/

    http://www.commercestyle.com/e-commerce-design/magneto-sucks

    und schließe mit dem Zitat von Nick Bartlett – Zend Certified Engineer:
    „Unfortunately, it turns out Magento sucks to work on.  Yes, I said Magento sucks.“