Microsoft hält den IE6 am Leben

Vor kurzem habe ich meine Gedanken zum Umgang mit dem IE6 gepostet. Bei „Einfach für alle“ (Efa) gibt es heute einen sehr schönen Artikel, der die ganze Diskussion Revue passieren läßt und in die gleiche Richtung wie ich argumentiert. Auch Dirk Jesse wird wahrscheinlich heute noch mit einem interessanten statement die Diskussion bereichern.

Wir alle gehen implizit davon aus, daß die große Masse der IE6-Nutzer aus Firmennetzwerken kommen. Bei Efa gibt es dafür eine wunderbare Begründung. Doch im Zusammenhang mit meinem neuen Netbook durfte ich eine für mich schockierende Erfahrung machen: Windows XP Service Pack 3 (für Netbooks) kommt mit dem IE6!

Warum hat Microsoft nicht den IE7 fest in sein betagtes Betriebssystem integriert? Sie bieten den IE7 selber als Sicherheitsupdate an. Warum machen sie dann nicht ihr Betriebssystem durch den IE7 sicherer?

Ich kann nur hoffen, daß der normale Nutzer eines Netbooks technikaffin genug ist um zu wissen, daß er den IE6 updaten soll bzw. generell einen anderen Browser als einen IE nutzen sollte. Aber es ärgert mich, daß Microsoft zu träge ist, seine Produkte auch im Nachhinein entscheidend zu verbessern. Da weiss die eine Hand wohl nicht, was die andere tut.

Nachtrag: Dirk Jesse hat mittlerweile sein lesenswertes Essay über den IE6 veröffentlicht.

6 Kommentare

  1. Was den IE6 unter Win XP SP3 angeht, wird dieses Verhalten Microsofts schlichtweg dem Interesse vieler Firmen geschuldet sein. Ein Update auf SP3 OHNE IE7 ist in einer gewachsenen, auf IE6 aufsetzenden oder ihn vorausetzenden, Infrastruktur einfacher durchzuführen, als anschließend wieder einen IE6 nachzuinstallieren – kurze Zeit war ein Downgrade von IE7 auf IE6 wohl gar nicht möglich (hat sich aber möglicherweise geändert).

    2010 kommt dann aber sicher das von uns herbeigesehnte Update auf IE7 – in XP SP4 😉

  2. Wenn „veraltete“ Software eingesetzt wird, dann hat das oft nichts mit Schlampigkeit zu tun. Oft benötigen die alten Versionen wesentlich weniger Systemressourcen. Der IE6 hat als Mindestanforderung 32MB RAM, der IE7 benötigt hingegen schon 64MB. Aber auch die CPU wird meistens weniger belastet weil es weniger Features zu bedienen gibt.
    Ich denke mal das könnten logische Gründe sein warum man vor allem auf einem Netbook mit seiner spartanischen Ausstattung (RAM) und i.d.R. langsameren CPU eine alte Software einsetzt.

  3. Ich habe hier auch noch einen alten PC rumstehen auf der noch der IE6 läuft, glaube nicht dass er ein Update auf die aktuelle Version verkraften würde, er war schon damals nicht der schnellste…

  4. Achso, der IE8 ist auch schon im Anmarsch, viel Spaß damit!

  5. Die Systemvoraussetzungen für Windows XPSP3 lauten :

    CPU 300 MhZ, 64 MB Ram

    Der IE7 genehmigt sich nach dem Start je nach komplexität der Seite ( msn.de voreingestellt ) zwischen 20 bis 30 MB, ohne weitere Tabs.

    Der IE6 auf einem frisch installierten XPSP3 schafft das ganze mit etwa 10 MB Ram Verbrauch.

    Über den IE8 reden wir mal gar nicht erst.. der läuft in zwei separaten Instanzen im Taskmanger, wovon eine um die 15 MB verbrät und die zweite ca. 25-30 MB..

    Da Servicepacks die Systemvoraussetzungen nicht erhöhen sollen, ist es nur logisch den IE6 mittels des SP3 upzudaten, da nur dieser im Rahmen der offiziellen Mindestanforderungen „brauchbar“ ist.

    Genauso könnte man ja die Frage aufwerfen, weshalb der Mediaplayer 9 im SP3 steckt und nicht der 10er oder 11er ..

  6. achso.. XPSP3 wird sicherheitsupdatetechnisch bis 2014 unterstützt 🙂

    In Windows 7 Pro/Ultimate/Enterprise wird es ein virtuelles XPSP3 geben ( „XP-Modus/ XPM“ ), welches natürlich auch den IE6 enthält. Winfuture.de und winsupersite.com wissen da näheres.

    Win7 User können also sowohl den 6er als auch den 8er zum surfen benutzen.

    Er wird also auch dann nicht kaputtzukriegen sein..