Wohin driftet WaSP?

Die Diskussion um das möglicherweise zukünftige „version targeting“ des IE8 hat ungewünschte Nebeneffekte. Die initiale Begründung dieser neuen Technik, stammte aus der Feder eines WaSP-Mitglieds. Der Artikel in A List Apart machte zudem den Eindruck, als ob das Webstandards Project (WaSP) hinter der positiven Meinung stünde. Doch sehr schnell wurde klar, daß dem nicht so war. Unter anderem Jeremy Keith formulierte sehr schnell seinen Widerspruch, der jetzt auch in einem Artikel bei A List Apart kulminierte.

Vor ein paar Tagen veröffentlichte das Webstandards Project eine Diskussion zu diesem Thema als MP3 und Transskript. Die Lektüre des Transskriptes stimmte mich sehr traurig. Vollkommen zahnlose WaSP-Vertreter leißen Chris Wilson von Microsoft erläutern, warum es toll ist, die Rendering Engine des IE7 quais zum Standard zu erklären, von dem sich alles andere ableiten wird. ich hatte mir endlich mal Widerspruch erwartet. Doch niemand wollte oder traute sich. Mein Eindruck ist, daß es ein paar Wortführer gibt, die zu sehr mit Microsoft angebandelt haben.

WaSP sollte sich genauso wie die Webkrauts und alle anderen Initiativen dieser Art niemals mit einem Browserhersteller gemein machen. Wir mögen unsere privaten Lieblingsbrowser haben, Ziel sosllte aber immer sein, daß alle Browser alle Standards möglichst komplett und korrekt interpretieren. Das Webstandards Project war in der Vergangenheit ein wichtiger Faktor auf dem Weg zu einem modernen Web. Dafür bewundere ich alle aktiven und ehemaligen Mitglieder. Der derzeitige Zustand von WaSP gibt allerdings mehr Anlaß zur Besorgnis. Entweder reißt eine andere Truppe das Ruder wieder rum oder aber ich persönlich werde in Zukunft WaSP nicht mehr ernst nehmen können. Es tät mir sehr leid.

3 Kommentare

  1. Es ist doch abartig, was da gerade abläuft. Als wollte man, obwohl soeben geheilt wurde, den alten Krückstock gegen einen neueren mit Klingel und Lichterkette eintauschen, anstatt ihn wegzuwerfen und fortan wieder mit beiden Beinen munter und beschwingt durch die Welt zu hüpfen.

    Und noch viel besser: um diesen neuen Krückstock wirklich auszureizen muss die Straße sich künftig unter einem fortbewegen.

    Das hat ein bisschen was von Galileo vs. Inquisition…

    Gruß,
    Mirko

  2. Spannende Diskussion. Und danke für die Verweise auf das Protokoll und den ALA Artikel von Keith Jeremy.

    Ich denke, hier ist noch lange nicht das letzte Wort gesprochen.

    Zumal wir als Web Designer/Entwickler in unserer Verwendung von Vorgaben auch einen massiven Einfluss auf deren Erfolg/Misserfolg haben.