Das Landesmuseum Rheinland-Pfalz in Mainz präsentiert vom 14. März bis zum 29. Juli eine Ausstellung mit Exponaten rund um Micky Maus und Donald Duck. Ausgehend von der Trickfilmproduktion werden wichtige Zeichner und ihre Schöpfungen präsentiert. Neben den Zeichnungen stehen auch Spielzeug, Dosen und Porzellan in Vitrinen aus. Rund 300 Exponate machen Lust darauf, die eigene Comicsammlung wieder neu anzuschauen – oder sich endlich eine Sammlung anzuschaffen.

Die möglichen Themen, die sich gerade bei Disney-Comics auftun, sind so vielfältig, dass sich die Ausstellungsmacher stark konzentrieren mussten, wollten sie nicht den ganzen Altertumskram aus dem Museum zu Gunsten der Neunten Kunst räumen.

Im Zentrum der Ausstellung stehen die Künstler. Es werden Exponate von Floyd Gottfredson, Al Taliaferro, Carl Barks, Don Rosa, Jan Gulbranson und Ulrich Schröder gezeigt. Von Letzterem hatte ich zu meiner Schande noch nie gehört. Ich durfte bei der Vorpremiere ein paar Fotos machen und machte sie einzig von Schröders Arbeiten, die mich zeichnerisch genauso begeistert haben, wie die meines großen Helden Carl Barks.

Dagobert liegt vor einem altertümlichen Hintergrund wie im berühmten Gemälde, das Goethe auf dessen Italien-Reise zeigen soll.

Informative und knappe Texte runden die Exponate ab, ordnen sie ein. Die Auswahl der Exponate ist in meinen Augen sehr gelungen. Ich habe zwar den Eindruck, dass 1995 an gleicher Stelle in der Carl Barks-Ausstellung von Gottfried Helnwein („Die Ente ist Mensch geworden“) mehr Exponate zur Verfügung standen. Nichtsdestotrotz ist die Auswahl klasse und es macht Spass, die Originale anzuschauen und Micky und Donald neu zu entdecken.

Die Ausstellung wird von einem hochinteressanten Vortragsprogramm begleitet. Da wird am Anfang auf die Entstehung der Comics geblickt, dann auf die Darstellung der Archäologie in Disney-Comics. Die Übersetzungsarbeit von Erika Fuchs wird gewürdigt. Es wird einen Vortrag über Kunst in Entenhausen geben und einen über Essen und Trinken in Entenhausen. Ausserdem wird es einen Vortrag über Don Rosa geben. Alle diese interessanten Vorträge sind kostenlos.

Der Eintrittspreis ist mit 12 Euro in meinen Augen schon etwas happig, aber die Ausstellung ist es wert, wenn man wie ich ein Fan ist. Für alle Auswärtigen hat die Toruismus GmbH der Stadt Mainz ein sehr attraktives Paket mit Übernachtung und weiteren Nettigkeiten geschnürt.

Auch unser lokales Suppenblatt berichtete über die Ausstellung. Ein kleiner Film gibt einen Eindruck von den Räumlichkeiten. Aber Vorsicht: die Seite ist voll mit Werbung und unnütz aufgehenden Layern, eine echte Sammlung von Usability-Anti-Patterns.