Fireworks ist für das Web besser als Photoshop

In meinem aktuellen Projekt wird mir wieder vor Augen geführt, wie ungeeignet doch Photoshop für Web-Layouts ist. Der Umgang gestaltet sich umständlich, weil man Ebenen ein- und ausblenden muss, um mehrere Seiten zu simulieren. Die Designer haben sich daran gewöhnt, sie haben nie etwas anderes kennengelernt. Und offenbar ist bei ihnen der Beharrungswillen viel größer und ausgeprägter, als bei Entwicklern.

Seiten werden in Fireworks genauso als eigene Objekte angelegt, wie innerhalb der Seiten einzelne Ebenen oder „Subseiten“. Man kann über solche Seiten verteilt Elemente vererben. Das funktioniert wie mit Includes in einer Programmiersprache. Dadurch sind die Designs einfach zu handhaben.

Ich designe nicht, ich muss aber mit den Designs umgehen. Deshalb ist es für mich immer wieder ein Fest, wenn ich in einer Agentur mit Fireworks-Dateien konfrontiert werde. Der Normalfall ist aber eine Photoshopdatei, in der viele Seiten mittels Ebenen platziert sind. Doch nicht die Seiten sind wirklich platziert, sonder unterschiedliche Container, die mal klug, mal weniger klug benannt sind. Wenn doch alle Designer auch mal einen mehrstündigen Blick in Fireworks werfen würden, sie würden sehen, daß es besser auf das Web zugeschnitten ist. Photoshop ist für den Rest.

Leider tut Adobe selber überhaupt nichts dafür, diese eigentlich tolle Software zu promoten. Es scheint noch nicht einmal einen Twitter-Account zu geben. Also muss ich mal eine kleine Fireworks-Linkschleuder loslassen. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß sich Fireworks bei den Designern besser durchsetzt. Und bis dahin sollte Adobe endlich mal den Photoshop-Importfilter reparieren. Die meisten Designs kann ich nicht vernünftig in Fireworks importieren, weil der Designer irgendwelche Ebenenfilter gesetzt hat, die Fireworks dummerweise nicht kennt.

Und in den Kommentaren wurde noch auf die Hammer-Resource Webportio verwiesen.

21 Kommentare

  1. Ich kann dir nur voll und ganz zustimmen. Ich nutze Fireworks seit Version 2, und ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, ohne dieses Programm zu arbeiten.

    Ich habe aus Neugierde mal versucht, ein Layout in Photoshop zu entwerfen. Aber nach ca. 20 Minuten habe ich völlig entnervt aufgegeben, weil es mir nicht mal gelungen ist, ein Rechteck mit runden Ecken, einem Farbverlauf und einem Schlagschatten vernünftig zu erzeugen 🙂

    Deshalb: Fireworks ist definitiv das besser Tool für Webdesigner.

    Und als Ergänzung zu deiner Linkliste hier noch eine interessante Seite, auf die ich heute gestoßen bin: http://www.webportio.com/

    Grüße vom Bodensee
    Wolfgang Wagner

  2. Genau meine Meinung. Ich finde auch, dass in Fireworks vieles einfacher geht als in Photoshop. Wer sich in Photoshop eingearbeitet hat wird das wohl anders sehen, aber ich finde vieles in Photoshop einfach nur umständlich.
    Runde Ecken und Schlagschatten sind da sicherlich gute Beispiele dafür.
    Was auch noch für Fireworks spricht: Die Dateigrößen (PNG) sind im Vergleich kleiner als wenn man in Photoshop was als PNG speichert (trotz „für Web und Geräte“-Option).

  3. Vor allem den beachtlichen Preisunterschied gegenüber Photoshop nicht vergessen!
    Und Fireworks kann auch 8-bit PNG mit Alpha-Transparenz exportieren, davon kann man in Photoshop nur träumen.

  4. in letzter zeit hört man von verschiedenen stellen immer wieder vermehrt von fireworks.
    ich hatte mir echt vorgenommen, das nächste projekt damit umzusetzen. was mich aber schon nach kurzer zeit wieder davon abbrachte war der – für mich – unhandliche umgang mit bildern.

    platzierte bilder aus photoshop sind nicht verknüpft in fireworks, änderungen benötigen eine neue platzierung. vielleicht habe ich den umgang damit in fireworks auch einfach nur nicht begriffen.

    ansonsten hatte fireworks doch einen interessanten eindruck gemacht, aber der letzte kick für ein umarbeiten fehlt mir zurzeit. auch werde ich das gefühl nicht los, adobe interessiert sich nicht zu stark an einer weiterentwicklung.

  5. Das wäre alles halb so wild, wenn die Designer mal was von Ebenenkompositionen gehört hätten.

  6. Vielleicht wäre der Titel „Fireworks ist auch gut für Webdesign angebrachter.
    Was mich an all diesen Artikeln, die in letzter Zeit auftauchen, stört, ist dieser Versuch ein Tool zur Lösung aller „Probleme“ zu erheben.
    Weder ist Photoshop DAS ultimative Tool, noch ist es Illustrator oder Fireworks. Soll sogar Leute geben die machens mit Indesign.
    Wenn man sich das offen hält, kann man doch von allen individuellen Stärken profitieren.
    Und alles weitere ist eine Frage des Workflows, der persönlichen Vorlieben und Gewohnheiten.
    Ich stelle halt nur oft bei den Fireworksenthusiasten fest, dass deren Ergebnisse ( Referenzen ) so garnicht meinen ästhetischen Vorstellungen entsprechen. Das bitte völlig wertfrei verstehen. Es geht nicht um gut, schlecht oder besser.
    Ich habs mehrfach, auch auf Grund solcher Artikel, probiert, und ich bekomm mit Fireworks, ohne letztlich doch auf PS zurückzugreifen, nicht die Ergebnisse hin, die ich gerne hätte…aber so what, siehe oben, alles subjektiv, relativ.
    Trotzdem gibt es Dinge die ich auch an Fireworks zu schätzen weiß.

    Anstatt diese Programme immer nur in Feindschaft gegenüberzustellen, wäre es doch sachdienlicher die Stärken herauszuarbeiten, das Ziel ist unterm Strich eh dasselbe: gutes Design, gute Ergebnisse, egal wie.

  7. Ich habe lange mit Photoshop gelayoutet und bin vor ca. 2 Jahren dann auf Fireworks umgestiegen. Richtig großen Spaß macht das Arbeiten seit der neuen Version CS5. Allein das Einrasten von Elementen auf volle Pixel und die Möglichkeit, Elemente mit runden Ecken zu skalieren, ohne dass sich der Radius unproportional verschiebt, ist eine riesen Erleichterung zu Photoshop. Das einzige was mir noch fehlt, ist die Möglichkeit, mehrere Masterpages anlegen zu können.

  8. Ich hab leider nur schlechte Erfahrungen mit Fireworks gemacht und kann die vielen Lobeshymnen, die man überall liest überhaupt nicht verstehen. Ich habe bei mir auf Arbeit eine inzwischen ziemlich angewachsene Excel-Liste, in der ich alle Abstürze und ärgerlichen Bugs dokumentiere.

    Wenn ich damit arbeiten muss, sind Tage, an denen FW nicht abstürzt, die Ausnahme, meistens passiert es sogar mehrfach am Tag. Ärgerlich ist es auch, wenn man speichern möchte und die Meldung bekommt, dass ein Fehler aufgetreten sei und die Aktion nicht ausgeführt werden könne.

    Außerdem finde ich die Langsamkeit von Fireworks zermürbend und je mehr Seiten man anlegt, umso schlimmer wird es. Wenn ich speichern will, kommt erst mal der bunte Kreisel und verschwindet, aber auch so schnell nicht wieder.

    Ich hab auch festgestellt, dass wenn man gerade die Funktionen die Fireworks so interessant machen, wie Symbole und 9-Slice-Scaling benutzt, es die Abstürze noch begünstigt.

    Wenn ich ein Objekt für mehrere Seiten oder Status freigebe, passieren unvorhergesehene Dinge, z.B. dass die Objekte einfach verschwinden, oder dass es sich nicht wieder rückgängig machen lässt.

    Mir fällt noch mehr ein, aber das reicht glaube ich erstmal allein an Fehlern, die mir mit Fireworks ständig begegnen.

    Und dann finde ich auch, dass Programm einfach keine schöne Haptik hat. Es ist sehr unruhig und es blinkt und blitzt ständig, wenn man diesen Hover-Effekt nicht ausschaltet, der kommt wenn man über ein Objekt fährt. Außerdem passiert es ständig, dass man aus versehen ein Objekt greift und verschiebt. Der Auswahlpfeil und der Pinsel sind sehr unpräzise und man kann nicht mal Ebenenordner duplizieren, geschweige denn Seiten oder Status in ein neues Dokument kopieren.

    Klar hat auch Photoshop seine Nachteile, aber für mich ist PS, im Vergleich zu FW, wie Walzer tanzen. Bei FW hab ich oft eher das Gefühl, ich könnte genauso gut in Powerpoint oder Word arbeiten.

  9. Eines muss man einfach ganz klar sehen: PS und FW sind zwei völlig unterschiedliche Programme mit unterschiedlichen Zielsetzungen. PS ist in erster Linie ein Bildbearbeitungsprogramm und FW in erster Linie ein Layoutprogramm. Wenn man beide kombiniert, nutzt man die jeweiligen Stärken am besten.

  10. @Kai: Nein, ich stehe schon zu meiner Aussage. Fireworks ist „besser“. Daß man mit Photoshop auch fürs Web gestalten kann, sieht man ja täglich. Das kann man aber auch mit GIMP und CorelDraw. Mein Punkt ist, daß der Workflow und die zur Verfügung stehenden Tools bei Fireworks auf das Web ausgerichtet sind und deshalb klasse passen. Bei Photoshop hingegen muss man sich eher diverser „Hacks“ bedienen. Es ist wie mit Browsern. Mit dem IE kann man natürlich auch im Web surfen. Gut wird das Erlebnis aber erst mit einem richtigen Browser und der heißt bislang niemals „Internet Explorer“.

    Mit Fireworks kann man nicht so schön Bilder bearbeiten, wie mit Photoshop. Da Adobe sowieso meist Bundles anbietet kann man ja Photoshop bei der Stärke belassen und die Endkomposition zu einem Layout darin vornehmen, wo es hinghört: in Fireworks.

    Niemand käme auf die Idee, eine Broschüre in Photoshop zu setzen, wo doch InDesign das Spezialprogramm ist. Man könnte es in Photoshop. Niemand tut es.

  11. Da Ich Linux-Nutzer bin, verwende Ich für das Screendesign Inkscape und bin sehr zufrieden damit. Von YDN gibt es noch ein Stencil KIT in beliebigen (auch FW) Formaten.

    • @Stefan: Toll, na das bringt uns ja jetzt weiter in der Diskussion, ob Fireworks besser ist als Photoshop. Toll. Danke.

  12. @Cörv: Ja, Fireworks ist kein Hort der Stabilität. Bei der Version CS4 hat es bis zu einem Update gedauert, daß es nicht dauernd abstürzte, wenn man es schloss. Mit der neuesten Version hat sich einiges geändert.

    Es ist ein Zeichen der schlechten Softwarepflege von Adobe. Photoshop ist ja auch kein Hort an Stablität und speziell auf dem Mac eine prima Möglichkeit, den Rechner in die Knie zu zwingen.

    Adobe programmiert ihre Programme einfach schlecht. Anders kann ich es nicht zusammenfassen. Leider sind sie absoluter Industriestandard. Auch hierbei gibt es wieder eine Analogie zu Micorsoft. Schlechte Programmqualität, aber alle nutzen es. So ein bischen wie die Bild-Zeitung 🙂

    Und Adobe scheint besonders wenig Energie in Firworks zu stecken. Was man auch an der nicht-existenten Werbung und den wenigen herstellerseitigen Informationen sieht. Mit dem Kauf von Macromedia wurde dies leider alles schlechter. Trotzdem bleibe ich dabei, daß es ein tolles Layoutprogramm fürs Web ist, das Funktionen bietet, von denen Photoshop nur träumen kann. Das beginnt beim 9-Slice-Scaling, geht über die „Seiten“-Analogie, das Vererben von Elementen bis zur Ausgabe von 8-bit PNG mit transparentem Hintergrund.

  13. @JensGrochtdreis wenn fireworks so gut harmonieren würden wie indesign und photoshop, so wäre ich mit dem vergleich einverstanden… aber ausser dem import von photoshop-dateien ist da eigentlich für einen workflow mit photoshop nicht viel vorhanden.

    • @aportmann: Im Grunde müsste man nur ein bearbeitetes Bild aus PS in FW importieren. Feddich. Das kann auch GIMP. Denn Photoshop ist für Bildbearbeitung klasse, für alles andere aber nciht ausgelegt und zu umständlich. Ergo wird das Layout in FW zusammengezimmert. Der PS-Import ist in FW immernoch nicht richtig perfekt. Adobe ist einfach ein Haufen Schnarchnasen. Die interessieren sich im wesentlichen für Photoshop und Flash. Der Rest kann verrotten. Sehr traurig.

  14. @jens womit sich der kreis wieder schliesst. solange sich bildmaterial aus photoshop nicht im «layoutprogramm» fireworks verknüpfen sondern nur einbetten lässt, wird wohl nicht mit einem produktiven zusammenspiel – eher entweder oder.

    machen wir uns nichts vor: fireworks ist ein eingekauftes produkt, welches sich funktional mit photoshot überschneidet – das interesse von adobe eher bescheiden. könnte mir auch vorstellen, dass die beiden programme irgendwann fusioniert werden.

  15. Der wichtigste Kommentar hier stammt wohl von Wolfgang Wagner: Photoshop ist ein Bildbearbeitungsprogramm. Man arbeitet mit Ebenen, aber eben nur mit einm Objekt. Genau hier liegen die Grenzen für Weblayouts. Ich arbeite seit 1995 mit PS und habe es bis vor einem Jahr auch für Weblayouts genutzt. Fireworks arbeitet mit Seiten und Elementen, entspricht also eher dem klassischen DTP-Ansatz. Templates und Layouts speziell für das Web lassen sich mit FW mediengerecht und ohne zusätzliche Einstellungen umsetzen. Ich möchte auf Fireworks deshalb nicht mehr verzichten.

    Eine rein marktpolitische Frechheit sind allerdings die – von anderen hier bereits erwähnten – Möglichkeiten der Bearbeitung von Halbtonbildern in FW. Die für jeden Webdesigner notwendigsten Funktionen fehlen nicht nur, selbst Photoshop Elements, zahllose Freeware-Programme und sogar das Online-Tool Photoshop Express verfügen über mehr Bildbearbeitungsmöglichkeiten als Fireworks in der aktuellen Version.

    Fireworks alleine reicht also nicht. Es ist auch nicht so perfekt, wie es in der Version CS5 sein sollte und sein könnte. Andererseits kennen wir alle diese „typischen“ Photoshop-Weblayouts: coole Ebeneneffekte, große Hintergrundbilder, edle visuelle Anmut. Für DSL6000-Nutzer wahrscheinlich auch online ein wahre Freude – wenn dann auch noch die Frontend-Entwicklung ohne große Verrenkungen des Markups geklappt hat, ist manchmal sogar der Webdesigner glücklich. Perfekt oder mediengerecht ist das aber auch nicht immer.

  16. Malte Blättermann

    13. Februar 2011 um 9:04 Uhr

    Hallo,

    ich verfolge diese Diskussion Fireworks vs. Photoshop auch schon eine Weile.

    Letztendlich ist ja Photoshop ein Adobe Produkt und Fireworks wurde durch die Macromedia Übernahme annektiert.

    Das Fireworks für reine Layout-Arbeiten im Webbereich besser geeignet ist als PS dürfte klar sein.

    Jedoch besteht Webdesign aus mehr als ein paar Rechtecken mit runden Ecken.

    Fotos wollen angepasst und retouchiert werden etc. Da hat dann wieder PS die Nase vorn. Ich denke das deshalb so wenige Webdesigner „umsteigen“, weil sie Photoshop letztendlich doch brauchen.

    Beste Grüße
    Malte

  17. Ich arbeite mit Photoshop mit täglich seit der Version 3.0. Wer sich nicht dran erinnern kann, es ist verdammt lange her. Ich kann PS blind bedienen. Doch jedes Mal, wenn ich Fireworks aufmache nach einem solchen Artikel, bekomm eich die Krise. Es fühlt sich einfach falsch an. Das ganze Handling ist anders, komisch, die Tastaturbelegung ist gänzlich anders. Ohne Urlaub zu machen, hab eich keine Zeit, meinen kompletten Workflow umzustellen. Vor allem, weil ich in Photoshop immer noch „happy“ bin. Was schade ist: Adobe ist einfach nicht in der Lage, all ihre Apps von Handling und er Tastaturbelegung gleich auszustatten.

    Ich finde die Pro-/Contro-Artikel albern, sofern sie klar in eine Richtung tendieren. Soll doch derjenige das Tool nutzen, welches am Besten in seinen Workflow reinpasst. Wer weiß, vielleicht schaue ich mir eines Tages mal Fireworks an und kann den ersten Reiz unterdrücken und damit arbeiten.

  18. @David Maciejewski:
    Da hast du schon recht, warum die Tastaturbelegungen in allen Adobe-Programmen ein wenig voneinander abweichen, verstehe ich auch nicht so ganz.
    Aber zum Glück lässt sich die Tastaturbelegung in jedem Programm manuell einstellen. Also kann ich mir Fireworks so konfigurieren, wie ich das z.B. aus Photoshop gewöhnt bin.

    Übrigens habe ich mich, angeregt durch die ganzen Diskussionen zu diesem Thema, dazu entschlossen, eine Reihe von Videotutorials zum Thema „Fireworks für Einsteiger“ zu erstellen, wen’s intessiert kann ja mal auf http://fwtutorials.de vorbeischauen.