Ich habe vor ewigen Jahrhunderten Politikwissenschaften studiert. Mein Schwerpunkt waren damals Wahl- und Einstellungs-, sowie Parteienforschung. Naturgemäß habe ich deshalb eine etwas andere Einstellung zu Umfragen und sehe diese auch andere, als dies ein fachlich unbeleckter Mitmensch hat.
Deshalb hat es mich sehr gefreut, daß die alte Tante ZEIT über die tendenziöse Umfrage zum Thema „Netzsperren gegen Kinderpornografie“ schrieb und die Ergebnisse ins rechte Licht setzte. Kern der Kritik ist, daß die Frage falsch – aus Sicht der Auftraggeber natürlich richtig – gestellt wurde. Diesen „Fehler“ lernt man im Studium schon im ersten Semester.
Eine besonders lächerliche Form der falschen Fragestellung habe ich heute bei Welt.de gesehen. Am Ende eines Artikels über T-Online – der mir sehr nach redaktionell getarnter Werbung aussah – war eine Umfrage platziert. Auf die Frage ‚“Wie gehen Sie ins Internet“ gab es als Letztes die Option „gar nicht“. 4% stimmten im Internet dieser Option zu. Da war nicht nur derjenige komisch drauf, der die Antworten formulierte, sondern auch die bewußten 4% der Teilnehmer.
5. Juni 2009 um 18:43 Uhr
Da hat wohl mal wieder der Praktikant sich die Fragen ausgedacht, aber wer das auch noch anklickt??
5. Juni 2009 um 22:24 Uhr
Das muss man erstmal hinbekommen: teilnehmen und doch nicht drin sein 😉
7. Juni 2009 um 19:28 Uhr
Wie ein Wunder, nicht ins Netz aber irgendwie ja.
Mit freundlichen Grüßen