Monat: Februar 2009

Die leidige Sache mit der Schriftskalierung

Am Beginn eines jeden Projektes muss ich mich entscheiden, wie ich Schriftgrößen und auch Containerbreiten auszeichnen will. Ich bin diesbezüglich nicht fetgelegt und habe schon diverse Ansätze ausprobiert. Meist habe ich allerdings in der Vergangenheit den Ansatz verfolgt, die Basisschriftgröße auf 62.5% zu setzen. In der Annahme, daß jeder Browser eine Standardschriftgröße von 16 Pixeln eingestellt hat, kann man fortan mit em wie mit um eine Kommastelle versetzte Pixel arbeiten. Mir war bewußt, daß das immer nur eine Annahme war. Genau betrachtet können wir im Internet immer nur mit Annahmen arbeiten und für eine müssen wir uns entscheiden.

Thomas Scholz nennt ausführliche Argumente, warum die Idee mit den 62,5% keine gute Idee ist. Ich bin nicht ganz mit seiner Argumentation einverstanden, finde aber, man sollte sie in die eigenen Überlegungen mit einfliessen lassen. Wenn es doch nur einfacher und klarer wär. So langsam denke ich, ein erster Beitrag, den IE 6 gedanklich sterben zu lassen, ist die Umarmung von Pixeln als Einheit für die Auszeichnung von Schriften. Alle modernen Browser skalieren auch solche Seiten, denn sie haben automatischen Seitenzoom.

Und wie ich schon vor ein paar Tagen schrieb: wenn wir uns nicht in einem auf Jahre hinaus an den Dino IE 6 ketten wollen, dann ist es gut, sich so langam zu emanzipieren. Dazu gehört auch die Auszeichnung con Schriften in Pixeln. Und bevor jetzt jemand mit der Barrierefreiheitskeule kommt: Pixel ist ein relatives Mass, meint auch das W3C. Und laut BITV soll man relative Masseinheiten für Schriften nutzen.

Ressourcen zu CSSDOC

Nach dem ersten Frankfurter Barcamp taten sich Dirk Jesse, Tom Klingenberg und Timo Derstappen zusammen, um einen Standard für Kommentare in CSS-Dateien zu erdenken. CSSDOC sollte es ermöglichen, Dokumentationen automatisiert zu erstellen. Vorbild war vor allem JavaDoc. Dirk, der es auch in seinem YAML einsetzt, schrieb darüber im Webkrauts-Adventskalender von 2007 einen einleitenden Artikel.

Ich habe in einem aktuellen, recht großen Projekt CSSDOC eingesetzt, obgleich nicht so variationsreich wie Dirk. Die wenigsten Tags wurden genutzt. Diese Art der Kommentierung hat auf alle Fälle die Übersichtlichkeit erhöht und schuf eine standardisierte Form des Informationsaustauschs mit meiner Kollegin.

Ende des letzten Jahres gab es auch einen kleinen Artikel in einem englischsprachigen Blog über CSSDOC. Mittlerweile gibt es ein paar Codesnippets für Editoren. Dirk kümmerte sich um Aptana, Frank Bültge nahm sich Ultraedit vor und Eric Eggert sowie neuerdings auch Olaf Gleba veröffentlichten Textmate-Bundles.
Leider ermöglicht mein derzeitiger Editor WeBuilder nicht den teilweisen Export von Snippets, sonst würde ich für diesen Editor etwas beitragen.

Der Standard ist interessant und schafft in umfangreicheren CSS-Dateien einen guten, strukturierten Überblick. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, daß es bald einen Parser für die Kommentare gibt, der aus diesen eine nette Dokumentation zusammenbaut. Vielleicht könnte ja das für jQuery geschriebene Tool „jQuery HTML Documentation Generator“ von Jörn Zaefferer eine gute Ausgangsposition dafür herstellen.

XTOPIA-Roadshow

Microsoft geht auf eine Roadshow. Der Gigant aus Redmond möchte in Deutschland vor allem seine Silverlight-Technologie bekannter machen. Aber auch andere Aspekte der Webentwicklung und dazu passende Tools kommen zur Sprache. Oliver Scheer informiert bspw. über den IE8 und Vladimir Simovic zeigt, wie man für Expression Web 2 gute und saubere Vorlagen erstellt bzw. die von ihm erstellten anwendet.

Zusätzlich ist Windows 7 ein Thema. Der eindeutige Fokus liegt allerdings auf Silverlight, das in vielen interessanten Aspekten beleuchtet wird.

Einen genaueren Überblick über die Themen und den Zeitplan findet man im Blog des Organisators der Veranstaltung, Steffen Ritter. Dort gibt es auch einen Link zur Anmeldung. Die Veranstaltung ist kostenlos, die Plätze sind aber auch jeweils auf etwa 100 limitiert. Leider benötigt man einen Windows-Live-Zugang (oder Gleichwertiges) zur Registrierung. Aber das tut ja zum Glück nicht weh.

Den Teufelskreis brechen

Seit Monaten läuft – immer wieder in Schüben – die Diskussion über den weiteren Umgang mit dem IE6 durch zahlreiche Blogs. Die Diskussion ist nicht neu, aber sie gewinnt immer mehr an Bedeutung, je länger die Zeit fortschreitet. Wir diskutieren über die Behandlung eines Browsers aus 2001, der noch vor den Anschlägen von New York auf die Welt kam. Wir tun dies angesichts der Tatsache, daß der IE8 vor der Tür steht. Wir tun dies aber auch angesichts der Tatsache, daß der IE6 einfach nicht „sterben“ will.
Weiterlesen