Ich bin baff. Microsoft hört offenbar auf die Entwickler-Community. Der kommende Internet Explorer 8 wird als Standardverhalten nicht die Rendering Engine des IE7 mit sich führen. Wie Microsoft im IE-Blog verkündet, werde die neue Rendering Engine das Standardverhalten sein. Dies ist eine sehr gute Nachricht, zeigt es doch, daß der Riese aus Redmond neuerdings zuhört.

Nachdem sie in Zusammenarbeit mit ein paar Einzelpersonen des Webstandards Project und medialer Schützenhilfe von A List Apart vesuchten, den IE7 als neuen Quasi-Standard zu etablieren, ist dies eine Drehung um 180 Grad. Im Endeffekt bedeutet dies, daß all diejenigen Entwickler, die nicht für einen Browser, sondern nach Maßgabe der Standards entwicklen, keinen neuen Meta-Tag in ihre Seiten einfügen müssen, um dem IE8 zu sagen, er sei wirklich ein IE8. Jetzt müssen korrekterweise diejenigen tätig werden, die sich um die Standardkonformität ihrer Seiten nicht kümmern (können).

Ich bin froh, daß Microsoft doch zu der Erkenntnis gefunden hat, daß der vorherige Plan all ihre hehren Worte der Standardkonformität Lügen strafte. Möglicherweise fängt man in Redmond an, das Internet jetzt zu begreifen und sieht, daß dieses Medium viel mehr ist, als nur ein weiterer Punkt im eigenen Produktportfolio. Jetzt sollten sie die nächtse Baustelle angehen und Outlook 2007 eine sinnvollere Rendering Engine geben, als Word 2007.

Ganz offensichtlich haben die wenigen Berater aus der Webstandards-Szene, allen voran Aaron Gustafson, sich in der Wirkung der im ersten Schritt abgemachten Verhaltens verschätzt. Gustafson, Eric Meyer, Zeldman und die anderen sollten in sich gehen und fragen, ob sie noch wirklich unabhängig denkende Geister sind oder ob sie sich zu sehr haben vereinnahmen lassen.