Safari mit neuen Spielereien

Die Safari-Programmierer rühmen sich, „CSS-Transformationen“ eingebaut zu haben. Die Eigenschaft heißt -webkit-transform und kann ein Objekt rotieren, skalieren und verzerren. Ajaxian serviert uns auch gleich ein Beispiel, bei dem mittels Javascript auf diese neuen Eigenschaften zugegriffen wird. Als Nutzer eines anderen Browsers schaut man dabei naturgemäß in die Röhre.

Apple ist damit weit vorgeprescht. Sie haben sich außerhalb des W3C einen Weg gesucht, ihre Ideen zu verwirklichen. Und so sind sie den gleichen Weg gegangen, wie Microsoft und Mozilla vor ihnen: sie bauen proprietäre Erweiterungen ein. Mozilla ging zumindest nur so weit, beim W3C in der Diskussion befindliche Eigenschaften mit dem Präfix „-moz-“ zu versehen. Apple erfindet was Neues.

Ist das gut oder schlecht? Beides! Es ist gut, weil es einen Innovationsmotor gibt. Apple schafft Fakten und zeigt, wo die Reise ihrer Meinung nach hingehen sollte. Es ist schlecht, weil das Vorgehen annehmen läßt, daß zumindest die CSS-Working-Group des W3C nicht mehr handlungsfähig ist. Denn idealerweise sollten solche Innovationen in einen Standard übergehen. Das W3C bastelt nun schon ewige Jahre an CSS3. Hätte es noch eines Beweises für das Innovationshemmnis CSS-Workinggroup bedurft (oder doch das ganze W3C?), wir hätten es zumindest jetzt erhalten.

4 Kommentare

  1. Ich denke, dass hier das iPhone eine große Rolle spielt – Apple möchte die Entwicklung von Web-Apps fördern und deren Entwicklern mehr Möglichkeiten an die Hand geben. Auf dem iPhone läuft Safari, aber kein Flash. Um das auszugleichen, aind solche Spielereien aus UI-Sicht natürlich toll.

    Noch toller wäre es aber selbstverständlich, wenn auch andere Mobiltelefone oder Widgets oder halt Webclients diese Features nutzen könnten.

  2. Der Vergleich mit den ehemaligen Spielereien seitens Microsoft und Netscape trifft meinen ersten Gedanken voll und ganz. Nur finde ich, dass das 2007 nicht mehr sein sollte und daher ist das m.E. der falsche Weg den Apple hier geht.

  3. Der Text ist in drei Punkten falsch, bzw. ungenau.

    1. All diese Neuerungen betreffen momentan nur WebKit, sprich: sie sind Teil der Nightlies, aber nicht Teil eines fertigen Browsers, der ausgeliefert wird. Solange diese neuen CSS-Properties nicht in Safari sind, dürften die Auswirkungen gering sein.

    2. Alle Neuerungen von Webkit haben das Präfix -webkit (was ja auch im Text steht), man hat also das genau gleiche Verfahren wie Mozilla gewählt.

    3. Apple hat wird alle diese Neuerungn zur Aufnahme in die CSS-Spezifikation vorschlagen.

    Von „vorpreschen“ kann wirklich keine Rede sein.

  4. Schönes Gimmick, mehr aber auch nicht wenn man nicht gerade eine Apple-Only-Seite macht, immerhin wird ein Prefix verwendet, was ja W3C so auch erlaubt:
    http://www.w3.org/TR/2004/CR-CSS21-20040225/syndata.html#vendor-keywords
    und somit irgendwann ohne das prefix in den normalen css-standard übernommen werden könnte

    Leider sehe ich im Bereich CSS einfach kein vorankommen, CSS3 dümpelt vor sich rum, die Browser sind aber bei CSS 2.0/2.1 noch nicht mal alle auf dem gleichen Stand bzw. interpretieren Dinge verschieden, unterstützen gewisse Dinge noch nicht und dazu muss man auch noch überlegen mit was für uralten Browsern Leute heute zum Teil surfen. Anstatt mit neuen tollen Features zu kommen, sollte man lieber mal beratschlagen wie man die uralt-Browser endlich los wird.