Spamschutz überflüssig?

Wolfgang Wiese stellt beredt dar, warum er den Ansatz, durch das Verstecken von E-Mailadressen Spams zu verhindern, für überflüssig und falsch hält. Ich kann seine Argumente sehr gut nachvollziehen. Meine Frau beispielsweise bekommt Spam, obwohl sie in keiner Newsgroup, Liste oder sonstwo öffentlich in Erscheinung tritt.

Spams sind ein Sargnagel für die wirklich sinnvolle Nutzung von E-Mails. Es ist klasse, daß in den USA jetzt ein großer Spammer verhaftet wurde. Hoffentlich wird er richtig lange verknackt und bekommt lebenslanges Computerverbot. Und hoffentlich folgen bald weitere.
Klar ist aber auch, daß sich immer windige Typen finden werden, die skrupellos die Schwächen von Menschen und Technik ausnutzen werden. Der Mensch ist einfach nicht per se gut. Wer keine Spam haben möchte, sollte keine E-Mailadresse haben. Wer seine Bilder im Internet nicht kopiert sehen möchte, sollte sie nicht ins Internet stellen. Das ist leider so. Und wer nicht mit der Frage „Haben Sie eine Payback-Karte“ genervt werden will, der sollte halt nicht im real und anderen Läden einkaufen. Das ist fast unmöglich, genau wie der Verzicht auf E-Mails. Also: lieber eine Portion Gelassenheit an den Tag legen und diese nervigen Details einfach mal ignorieren.

2 Kommentare

  1. Auch wenn ich den breiten Unmut verstehen kann und ebenso die Kritik an verschlüsselten E-Mail-Adressen: Muss man sich deshalb seinem Schicksal fügen?

    Klar: Moderne Spambots suchen nach den von Wolfgang erwähnten Mustern. Noch klarer: Spambots können auch hex-codierte E-Mails auslesen. Bleiben behindernde Maßnahmen, wie JavaScript, Bilder, Umschreibungen a la name(at)domain.de, von denen tunlichst abzuraten ist.

    Oder aber man nutzt Formulare, die man durchaus auch personalisiert nutzen kann, die von Spambots nicht belästigt werden. Und es gibt sicher noch eine Reihe weiterer Möglichkeiten, um E-Mails nicht verschlüsseln zu müssen. Das – und da gebe ich Wolfgang absolut zu 100% Recht – muss nämlich nicht sein und gehört zu den absoluten Do-Nots im Internet.

  2. Weise gesprochen, Jens! 🙂